Umsonst-Laden - Zu schade zum wegwerfen

Die Idee des Umsonst-Ladens ist einfach: Viele Leute haben Dinge, die sie nicht mehr gebrauchen können oder wollen. Diese liegen oft nutzlos herum, denn „eigentlich sind sie zu schade zum Wegwerfen“. Andere Menschen wiederum suchen vielleicht genau diese Dinge, können sie sich aber nicht leisten, oder wollen kein Geld dafür ausgeben.
Wenn die Dinge noch gebrauchsbereit und in Ordnung sind, können sie einfach im Umsonstladen vorbeigebracht werden. Von der Vase bis zur Brotmaschine wird alles, was andere gebrauchen könnten, angenommen und weiterverschenkt.
Der Umsonstladen ist kein Tauschladen. Es muss weder bezahlt, noch müssen Dinge direkt getauscht werden. Bringen und Holen, Geben und Nehmen sind hier entkoppelt, man kann nur Geben, man kann nur Nehmen, oder beides tun. Die Dinge sind hier alle Gebrauchsgegenstände, sie haben bei uns keinen Tauschwert, keinen Preis. Es können alle möglichen Dinge gebracht werden, die ein Mensch tragen kann, Kleidung sollte gewaschen und nicht kaputt sein (Bitte, nicht ‚zuviel auf einmal’ bringen). Haushaltsgeräte sollten funktionieren.
Geld gibt es im Umsonstladen nicht. Alle dort bereit liegenden Dinge sind „umsonst“. Damit stellt der Umsonstladen den Anfang einer wirklichen Alternative zur Warengesellschaft dar, in der alles Geld kostet.

Aber Zwerge vermögen mythische Mächte zu überwinden, z. B. bei Rumpelstilzchen und bei >Ralf der Zwerg, der den großen Riesen überlistet.< Menschen beginnen die Mächte zu überlisten. Jeder Anfang muß sehr klein sein. Es kommt darauf an, daß trotz aller Zwergenhaftigkeit der Weg in die richtige Richtung zeigt. Es ist kein Witz, die Riesen der Märchen mit den Unternehmen der Gegenwart zu vergleichen. Die Aktualität der Märchen ist so märchenhaft gar nicht, wenn man die Verheizung der Menschen durch den Kapitalismus in ganzen Scharen bedenkt. Auch wir sind der ungebrochenen Macht multinationaler Konzerne vollständig ausgeliefert. Lernen bedeutet im Märchen anzufangen, die Herrscher zu beherrschen. Der Riese wird im Märchen besiegt, und kann Mut machen auf anscheinend verlorenem Posten stehend, den echten Giganten zu trotzen und zu besiegen. Ein Traum wird im Märchen wirklich, aber solch ein Märchentraum ist von entscheidend höherer Qualität als der Shampoo Schaum, der uns als Werbetraum in die Ohren geblasen und in die Augen gedrückt wird. Dieser Traum führt nicht wie im Märchen der Erfüllung näher, sondern verbreitet den ideologischen Schleier der kapitalistischen Warenwelt. Wären überall Umsonstläden, könnte dieser Schleier vielleicht auf den Schrott der Geschichte geworfen werden, während die echten Müllberge deutlich kleiner werden könnten, weil jeder Gegenstand eine Chance bekäme in seiner Bedeutsamkeit neu entdeckt und ernst genommen zu werden. Die »Ex und Hopp Mentalität« wäre deutlich in die Schranken verwiesen.

Der Umsonstladen öffnet sich der ganzen Gesellschaft. Er ist nicht nur auf eine bestimmte Gruppe wie einen Freundeskreis, Vereinsmitglieder oder Bedürftige beschränkt. du musst also keinen Sozialhilfeausweis oder sowas vorzeigen, um Dinge mitnehmen zu können).
Durch die Nutzung von Gegenständen ohne Tausch von Sachen oder Geld passiert im Kleinen etwas, was auch in der Gesellschaft möglich sein sollte.